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Es gibt auch
Staatsmärchen, die gar nicht so sehr soziale Träume ausmachen als
vielmehr technische. So Bacons "Nova Atlantis",das Land jenseits der Säulen
des Herkules, jenseits der bekannten Welt. Dort lebt ein glückliches
Volk, glücklich vor allem, weil es sich nicht mehr mit dem begnügt,
was die Natur gleichsam als Strandgut abwirft. Sondern die Atlantier dringen
in die natürlichen Kräfte selber ein mit instrumentell aufs
höchste geschärften Sinnen, und sie machen sich, nachdem sie einen
tiefen Blick getan, das Erblickte dienstbar. Neue Pflanzen und Nutztiere
umgeben den Menschen, das Leben wird chemisch verlängert, selbst der
alte Vogeltraum ist dort erfüllt, durch Wagen, die sich in die Luft
erheben. Ein sozialer Teil dieses Romans, mit seinen vielen offenen Türen
nach Morge, blieb unausgeführt; unbekannt also, durch welche Mittel
das riesig gewordene Tischleindeckdich nur Gutes hergab, nicht auch für
feindselige Wünsche, Gift. Rein technische Fortschritsbilder haben so
jederzeit den Fortschritt zu billig, zu gradlinig erscheinen lasen; so wie
sie heute, isoliert dargeboten und mit weggelassener sozialer Veränderung,
Täuschungen oder Betrugsmitel sind ... Unter allen Utopisten hat nur
einer, Fourier, behauptet, daßauch in der besseren Zukunft jede Phase
ihre aufsteigende, doch ebenso die Gefahr absteigender Linier habe. Ernst Bloch, in Das Prinzip Hoffnung. |
Das
dritte Sommertheater der Freien Kammerspiele Magdeburg im Juli 1995 schloß
sich thematisch an das erste Sommerspektakel an. Auf der Industriebrache
Hafen, einem bespielten Areal von 200m x 1.5km sahen in drei Wochen knapp
5000 Zuschauer ein geschichtlich musikalisches Spektakel über die Menschen
dieser Industriekultur, eigentlich sich und ihre Geschichte selbst. |
Regie: (folgt),Ton: A. Lartz, Tontechnik: CREW MD, W.Hesse, Licht: Guido Schnoor, Lichttechnik Rockservice BS.