Bürgerversammlung & Männerfastnacht 2018
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Im Waldgasthaus Odinshain kochte die Stimmung bei der Männerfastnacht 2018 des Bürgercorps.
Als amtierender Bürger-Corps-Präsident begrüßte Peter Duve die versammelte Schaar der Männerfastnacht mit einer gelungenen Anekdote über den Mann, der als Transportbehältnis des Getränkes für seine Kollegen seinen Hut nutzte, und den überzähligen Rest sich in den umseitigen Kniff schütten ließ.
Er freute sich über die Abordnungen des Gadenstedter Bauernthings, der Solschener AG Kultur, der Adenstedter Junggesellschaft, des Schützenvereines, und der Gemeinde durch Günter Mertins und Jürgen Schoke als Ortsbürgermeister, und begrüßte den BC-König Axel Bornemann.
Er konnte als erstes zwei mal 50 Liter Freibier verkünden, von der Junggesellschaft (Versäumnisstrafe) und den Bürgermeistern (Wettstrafe). Diese hatten in 2015 50 Liter auf/gegen die Fertigstellung der Großen Straße in 2017 gewettet.
Den semantischen Unterschied zwischen „Straße ist fertig“ und „Straße sei befahrbar“ wagte er kaum zu lösen – insofern freute er sich, daß beide Bürgermeister signalisierten, ihren Wetteinsatz zu stiften. Er verlas einen Brief des abwesenden BM Fründt, der zwar gestand, daß es knapper wurde, als er vermutete, doch zu Ende Dezember 2017 wurde die Straße freigegeben. So sah er dieses als Anlaß, die fertiggestellte Ortsdurchfahrt gebührend zu feiern, und gab dazu brieflich zuprostend das Faß frei.
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In seiner Ortsbürgermeisterrede ließ sich Jürgen Schoke nicht lumpen und legte gerne noch einmal 30 Liter drauf – obwohl die Straße erst fast fertig gestellt sei. So würden jetzt im Februar noch Restarbeiten gemacht.
Er kündigte an, demnächst wird der Fußweg (Richtung Solschen) noch einmal gesperrt werden, mehrere etwa 2m große Löcher werden gebuddelt, so daß die Telekom ihre damals verlegten Leitungen noch verbinden kann.
Er bedankte sich bei den Adenstedter Geschäftsleuten, die trotz erheblicher mehrjähriger Umsatzeinbußen nicht das Handtuch geworfen haben.
Am Amselweg entsteht ein neues Baugebiet. Hierbei bedankte er sich namentlich bei den Landbesitzern, die durch konstruktiven Landtausch ca 30 Bauplätze ermöglichen (ohne wie anderswo raffgierig abzuheben). Damit könnte Adenstedt mehr als 2000 Einwohner bekommen.
In 2018 zeigt sich bereits jetzt ein Geburtenboom ab, nachdem es in 2017 bereits 12 Adenstedter Neugeborene gab. Euphorisch sprach er davon, daß die Gemeinde reagiert habe und einen Krippenanbau am St.Briccius Kindergarten freigegeben habe (440.000€).
Jedoch habe die letzte Kindergartensitzung traurigerweise ergeben, daß in 2018 den 9 zur Verfügung stehenden Adenstedter Kindergartenplätzen 22 Anmeldungen entgegen stehen würden. Den 7 Krippenplätzen würden 16 Anmeldungen gegenüberstehen. Gut 2/3 unserer Adenstedter Kinder würden also nun Reisekinder werden müssen.
Beim letztjährigen Versuch, die kleinen Lahstedter Schulen stillzulegen, freute er sich über die Adenstedter Elterninitiative um Cord Pape, die sich so hervorragend präsentierte und den Schulausschuß sprachlos machte. So mußte seiner Meinung nach die eigentliche Rats-Entscheidung um mindestens ein halbes Jahr vertagt werden, um neue Argumente zu sammeln.
Er merkte an, daß am 11 April der Bürgermeister Fründt im Odinsheim im Rahmen einer außerordentlichen Ortsratssitzung die Vorteile einer zentralen Schule im unzentralen Gadenstedt darstellen wird – um die Schließung von 3 örtlichen Grundschulen zu rechtfertigen.
Er lobte die derzeitige pädagogische Arbeit an der Adenstedter Schule und prophezeite: Ein Schulneubau mit neuen Stühlen und neuen Tischen gewährleiste nicht unbedingt eine bessere Bildung.
Seines Erachtens wird der Ortsrat die Elterninitiative unterstützen. Er rief alle dazu auf, zu dieser wichtigen Sitzung zu kommen.
Folgende Jubiläen stehen an:
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2018 – 40 Jahre Griechenmädchen
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2018 – 40 Jahre Förderkreis Handball
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2019 – 60 Jahre Schützenverein Adenstedt
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2019 – 50Jahre DFGA
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2019 – 125 Jahre SGA
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2020 – 70 Jahre Bürgercorps Adenstedt
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2022 – 150 Jahre Junggesellschaft Adenstedt
Abschließend reichte er die Antwort (der Gemeinde) nach auf Wolfgang Könneckers widerholte Frage (der turbulenten Ortsratssitzung vom 8.11.) bezüglich der Verschuldung der Gemeinde (des peinlicherweise am 17.2.2018 immer noch nicht öffentlichen Protokolls!): So betrugen die Schulden am 1.1.2015 (Fusionsstart LAH/ILS) 21,5 Mio€. Am 31.12.2017 belaufen sich diese Schulden nun auf 29,164 Mio€.
Für die Gemeinde Ilsede überreichte stellvertretend der Solschener Günter Mertens ein Flachgeschenk. Er verlas das Redekonzept des BM Fründt, nachdem das Jahr 2017 stark geprägt war durch
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die mögliche Veränderung der Grundschullandschaft
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den geplanten Ausbau der Ortsdurchfahrt Gadenstedt
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den Bau des Klärwerkes Gadenstedt
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Ãœbertragung der Abwasserbeseitigung an den Wasserverband Peine
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die BundesTags-Wahl und LandTags Wahl und deren Auswirkungen
Mertins kritisierte abweichend vom Redemanuskript, daß zum ersten mal nach der Fusion der Haushalt nicht ausgeglichen sei, und mit -190.000€ angesetzt sei. Grund seien eine höhere Kreisumlage und niedere Schlüsselzuweisungen, als auch höhere Kita/Kiga-Kosten.
Dieses heißt schlechte Aussichten für die Zukunft. Er sprach betonend von einer kompletten Handlungsunfähigkeit der Gemeinde Ilsede. Unabhängig vom Script mahnte er an, daß damit die Gemeinde nicht den Zukunftsvertrag mit dem Land erfülle, und damit Gefahr laufe, die Fusionsgelder (12,8 Mio€) zurückzahlen zu müsssen.
Er prügelte auf den Landkreis ein, daß die mit dem Ehrenamt verdienten Zuschüsse in der Flüchtlingskrise, die der Landkreis nun kassiere, nicht wieder hier ankämen. Ja mahnte an, daß der Landkreis auch noch inhaltlich über seine Ausschüttungen bestimme, daß die Gemeinde Ilsede nun für 680.000€ eine Industriebrache saniert, und für 50.000€ ein Vermarktungskonzept (!) finanzieren wird, anstatt dieses Geld sinnvoller in die Rückstellungen einzustellen.
Im Konzept des BM stand weiter, daß die Gemeinde 9,5 Mio€ in 2018 investieren wird ( bei 4 Mio€ Fördermitteln).
Zur Schulfrage meinte er abweichend vom Script, daß er vor 10 Jahren aus jetziger Sicht irrigerweise der Schließung von 4 Schulen in Ilsede zustimmte. Die Solschener Kinder wurden nach Ölsburg geschickt. Ölsburg wurde immer voller. Er sprach bei Ölsburg mittlerweile von einer Brennpunktschule mit vielen Problemen. Er wäre heute dafür, man könne eine Regelung finden, daß die Solschener Kinder lieber in Adenstedt unterrichtet werden könnten.
Er prophezeite, daß der Ausbau der bestehenden Schulen in Adenstedt, Gadenstedt und Lafferde nicht an die Kosten eines Neubaus auf der grünen Wiese herankäme. Er würde sich freuen, wenn es zu einer Aufteilung statt der geplanten Zentralisierung käme – welches ihm in Adenstedt anhaltenden Applaus sicherte.
Weiter im Papier des Bürgermeisters referierte er, daß im Gadenstedter Baugebiet bereits 10 von 22 Bauplätzen verkauft seien. Das Baugebiet in Ilsede (Herbst: 17 Grundstücke) wird angegangen. In Adenstedt sei durch Grundstückstausch das Baugebiet auf einem guten Weg. Und in Oberg würde durch einen Investor ein Baugebiet mit über 20 Plätzen entstehen.
Der Bürgermeister schrieb weiter in seinem Papier, daß die kindliche Förderung im Fokus stände. So seien in Solschen zu 2017 eine weitere Kindergartengruppe aufgelegt. Mit dem Ausbau in Ölsburg würden dort 2 weitere Kita-Gruppen geschaffen. Da sein Zeitlimit auslief, riß er noch kurz die Themenbereiche Wasserturm, Wirtschaftsförderung und Gemeindefest (25./26.8.) an.
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In der anschließenden Aussprache wurde unter starkem Applaus Günter Mertins gedankt, indem er als würdiger möglicher Nachfolger des ausscheidenden Bürgermeisters Fründt nominiert wurde – „dann würde sich womöglich einmal die Vernunft durchsetzen“.
Damit war die öffentliche Bürgerversammlung beschlossen, und Peter Duve leitete zur Männerfastnacht über, indem er die Neumitglieder aufrief, sich zu präsentieren. Hier stellte sich heraus, daß 12 Neubürger um Aufnahme in den Bürgercorps baten.
Es folgten die Tagesordnungspunkte: Protokoll 2017, Bericht des Hauptmannes, Kassenbericht und Prüfung.
Jürgen Schoke, als amtierender Übergangs-Präsident, hielt eine große Laudatio auf denausscheidenden Präsidenten Peter Duve, der als „Zugereister“ DFGA und den Bürgercorps über gut 15 Jahre prägte.
Als neuer Vorstand wurden sodann gewählt:
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Präsident: Jan-Henning Aselmann
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Hauptmann: Michael Wedler
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Spieß: Ottfried Giesemann (Schnoor)
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Kassierer: Michael Cramm
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Schriftführer: Stefan Degering
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Schaffer: Axel Bornemann (i.V.: Fliese Jörg Könnecker), Björn Marris
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Scheibenträger: Jörg Schlender
Es folgte die sehr gute Vesper, die aus einem original Adenstedter Schwein stammte.
Nach einem umjubelten Auftritt der Adenstedter Fuhsevögel (ballettös und als Village People)
und einigen kabarettistischen Einlagen
ging es über zur Prüfung der Neuzugänge.
Und schließlich bewährten sich alle 12, so daß letztendlich zum Niedersachsenlied der Eid auf den Schwengel geleistet werden konnte.